Mit deutschen Einwanderern ging Benjamin Franklin (1706–1790) hart ins Gericht: „Diejenigen, die hierherkommen, gehören im Allgemeinen zu den Unwissendsten und Dümmsten ihrer Nation“, wetterte der Staatsmann und spätere Gründervater der Vereinigten Staaten 1753 in einem Brief. Und weiter: „Da sie keine Freiheit gewohnt sind, wissen sie nicht, wie man sie maßvoll nutzt.“ Schon vorher hatte er in einem Aufsatz vor der „Germanisierung“ der damaligen britischen Kolonie Pennsylvania gewarnt: „Warum sollte man die pfälzischen Tölpel dulden, die in unsere Siedlungen strömen und durch ihr Zusammenrotten ihre Sprache und Sitten etablieren?“ Franklins Widerwille gegen die „Fremden“ in der vom Quäker William Penn gegründeten Kolonie fußte auf zwei Überzeugungen: Es kommen zu viele. Und sie passen sicht nicht an. Mit Blick auf heutige Debatten klingen die Vorbehalte verblüffend aktuell.
Flucht und Segen
Migration ist ein Dauerreizthema. Vergessen wird dabei leicht, dass einst Millionen Deutsche auf der Suche nach einem besseren Leben auswanderten. Manche ihrer Probleme wirken sehr gegenwärtig.






