Wer in den Sommermonaten schon einmal durch das sanft hügelige Zentrum Serbiens gereist ist, wird vor allem eins in Erinnerung behalten: die üppige Natur. Nicht umsonst gilt die Region als Obstgarten des Landes. Pflaumen, Trauben und Himbeeren gedeihen hier besonders gut, das liegt am Klima: die Nächte sind kalt, die Tage heiß, die Böden fruchtbar und feucht. Die Königinnen unter den Früchten sind ohne Zweifel die Himbeeren: Sie vertragen keine grobe Behandlung durch Erntemaschinen, sondern müssen einzeln gepflückt und danach rasch verzehrt oder weiterverarbeitet werden. Wie man in der „Zu Tisch“-Sendung über Zentralserbien verfolgen kann, erntet die Selbstversorger-Familie Čvrkić auf diese Weise jede Saison rund 600 Kilogramm vollreifer, aromatischer Himbeeren.
Logisch, dass in dieser Zeit täglich eine andere süße Himbeer-Spezialität auf den Tisch kommt: Saft, Eiscreme, Kuchen oder das traditionelle Slatko – ein dickflüssiger, sehr süßer Sirup mit ganzen Früchten. Besonders angetan hat es mir dieser schlichte Strudel: Backofen auf 180 Grad Umluft vorheizen. Ein Esslöffel Zucker mit etwas Öl verrühren. Die Teigblätter mit der Zucker-Öl-Mischung einpinseln. Auf jedem Teigblatt zwei Reihen Himbeeren auf der Längsseite des Teiges verteilen und mit Grieß bestreuen, das bindet den Fruchtsaft. Dann restlichen Zucker und Vanillezucker darüber streuen, die Teigblätter einrollen und auf ein gefettetes oder mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Den Strudel mit etwas Öl einpinseln und vor dem Backen in einzelne Stücke schneiden. Im Backofen ca. 15 bis 20 Minuten backen. Prijatno!
Zutaten
Für 3 Strudelrollen
• 500 g frische Himbeeren
• 3 frische Yufka-Teigblätter (alternativ Filo- oder Blätterteig)
• ca. 100 g Zucker
• neutrales Öl nach Bedarf
• 1–2 EL Gries
• 1 EL Vanillezucker
Zur Person
Jenny Hoch, Chefredakteurin
Was tun, wenn keine Saison ist? Da die frischen Himbeeren, die es im Supermarkt das ganze Jahr über gibt, eher fad schmecken, sind tiefgekühlte Früchte eine echte Alternative.





