Die Darstellung von Kindern in der Kunst spiegelt auch die Werte einer Gesellschaft und deren Wandel. Wie sich das Verständnis vom Kindsein über die Jahrhunderte entwickelt hat, zeigt die Ausstellung „Kinder, Kinder! Zwischen Repräsentation und Wirklichkeit“ im Bucerius Kunst Forum in Hamburg. Für ein Gespräch mit dem ARTE Magazin schaltete sich die Kuratorin Katrin Dyballa zu.
ARTE Magazin Frau Dyballa, was bedeutet Kindheit?
Katrin Dyballa Kindheit ist ein ganz persönliches Thema, weil sich jeder angesprochen fühlt, ob noch klein oder groß. Ich fand es spannend, die größere zeitliche Perspektive ins Auge zu fassen – um zu sehen, was sich an der Kindheit verändert hat. Das geht mir ja schon so: Ich war glücklich, auf dem Dorf aufzuwachsen, mit vielen Kindern. Wir haben uns vor allem draußen im Freien auf Wiesen und Feldern herumgetrieben. Das hat sich in den vergangenen Jahren stark geändert, seit Kindern Computer, Tablets und Telefone zugänglich sind. Die Medienwelt hatte in dieser kurzen Zeit einen massiven Einfluss. Ich fand es interessant, den Blick zurückzuwerfen: Wie war es früher? Warum gibt es überhaupt Kinderbildnisse? Interessant ist, dass gegen Ende des 15. Jahrhunderts vermehrt Kinderporträts entstanden, im dynastischen Kontext.





