Roland Emmerich hätte auch im Baumarkt arbeiten können. „Geht nicht, gibt’s nicht“ schien von Anfang an sein Motto zu sein. Nein, das Familienmotto sogar. Sein Vater und sein Onkel hatten 1948 Motorsprühgeräte erfunden, die Landwirte und Winzer auf dem Rücken tragen konnten – und wurden damit reich. Später folgten Rasenmäher, Motorsägen und Mofas. Doch der junge Roland malte in der Schulzeit surreale Bilder à la DalÍ. Einen künstlerisch ambitionierten Sohn, das musste eine bodenständige Unternehmerfamilie in den 1970er Jahren auch erst mal aushalten. Mit 21 trug er dann theatralisch seine Jugendzeit zu Grabe – in einer aufwendigen Inszenierung legte er sich in einen Sarg und ließ diesen beisetzen, nur um wenig später zur Verblüffung der Gäste auf der eigenen Party zu tanzen.
Apokalypse als Kunstform
Als „Master of Desaster“ machte sich der Schwabe in Hollywood einen Namen: Kaum jemand jagte die Welt in den zurückliegenden 30 Jahren eindrucksvoller in die Luft als Regisseur Roland Emmerich. Jetzt wird der international erfolgreichste deutsche Filmemacher 70 Jahre.





