Schön ungeschönt

Roberto Rossellini drehte in Ruinen und holte das Kino in die Wirklichkeit. Mindestens ebenso berühmt machte ihn seine Ehe mit Ingrid Bergman.

Schwarz-Weiß-Foto, das die schwedische Schauspielerin ­Ingrid Bergman und den Schauspieler Mario Vitale zeigt, bei dem Roberto Rossellini Regie führte.
Die schwedische Schauspielerin ­Ingrid Bergman und Mario Vitale bei den Dreharbeiten zu „Stromboli". Mit Bergman begann Rossellini am Set des Films eine Affäre, später heirateten die beiden. Foto: picture alliance/Sammlung Richter

Von der Schauspielerin Anna Magnani bekam ­Roberto ­Rossellini einmal einen Teller Spaghetti über den Anzug gekippt. Die beiden waren lange ein Paar gewesen, hatten zusammen das wegweisende Drama „Rom, offene Stadt“ (1945) gedreht. Dann aber begann der Regisseur am Set von „­Stromboli“ (1950) eine Affäre mit ­Ingrid ­Bergman. Die Beziehung zu ­Magnani zerbrach, sie zahlte es ihm mit Pasta heim. Und ­Rossellini? Hielt das mit den Nudeln schlicht für eine gute Szene. „Am liebsten hätte er gleich mitgedreht“, so erinnerte sich ­Magnani später. „Er sah das Leben als Film.“ Vielleicht hätte er selbst es andersherum formuliert: Ihn interessierte das Leben in jeder Ausprägung. Und was ihn interessierte, war es wert, unmittelbar festgehalten zu werden.

Filmreihe Roberto Rossellini

Filme des italienischen Neorealisten Roberto Rossellini

u.a. Rom, offene Stadt; Paisà; Deutschland im Jahre Null; Stromboli; Reise in Italien; Amore; Angst

bis 31.3.26 auf arte.tv 

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