Alles Walzer, oder nicht?

Johann Strauss ordnete die Wirren der Zeit im schwankenden Dreivierteltakt. Zum 200. Geburtstag des Komponisten.

Illustration des Komponisten Johann Strauss.
Johann Strauss gilt als Wiener Walzerkönig. Bis heute hat er nur wenig von seiner Strahlkraft eingebüßt. Illustration: Sarah Matuszewski für ARTE Magazin

Die Popkultur ist in Wahrheit auch nur eine Fortsetzung der Klassik mit anderen Mitteln. Und wenn wir ehrlich sind, ist am Ende eh alles Walzer! Der österreichische Komponist und „Walzerkönig“ ­Johann Strauss genoss den Lebensstil eines Superstars: Als er 1872 gemeinsam mit seinem Orchester über den Atlantik in die USA gereist war, gab er ein Gastspiel in Boston, im gerade neu errichteten Coliseum. Ein gigantischer Holzbau, 168 Meter lang, 107 Meter breit, mit himmelblauer Decke und roter Seide an den Wänden. 8.000 Gaslampen sorgten für die Beleuchtung. 60.000 Menschen waren gekommen, um den Musiker aus Österreich zu hören, mehr als 200 Journalistinnen und ­Journalisten berichteten und 350 Polizisten sicherten die Lage und hielten die aufgeregten Groupies in Schach. Dennoch schlichen sich Hunderte Besucherinnen und Besucher heimlich in das Konzert.

Johann Strauss und die Frauen

Porträt

Sonntag, 28.12. — 17.00 Uhr
bis 27.3.26 auf arte.tv  

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