Franzosen haben ein besonderes Verhältnis zum Essen. Was mir auffällt: Eine besonders innige Beziehung haben sie zu – Honigmelonen! Natürlich nicht zu den faden Kugeln aus dem Discounter, sondern zu den aromatischen und saftigen Kürbisgewächsen vom Wochenmarkt. Die besten stammen aus dem Département Vaucluse im Südosten Frankreichs. Dort, unter der provencalischen Sonne, werden sie seit dem 15. Jahrhundert angebaut. Eine alte Liebe also. Das erklärt auch den Ideenreichtum, mit dem Melonen zubereitet werden: als Tatar oder als Kompott, das zu Edelfisch, Muscheln und Krustentieren gereicht wird.
Die Oberseite der Melonen mit einem Messer so einschneiden, dass eine Öffnung von etwa acht Zentimetern entsteht. Das Fruchtfleisch mit einem Ausstecher entfernen und in einem großen Topf mit Eisenkraut und Wacholderbeeren bei niedriger Temperatur rund 30 Minuten zu Kompott einkochen. Gelegentlich umrühren. Die Schalotten und den Knoblauch grob würfeln. In einer großen Pfanne in Olivenöl anbraten, salzen, dann die Garnelen, Jakobsmuscheln, Miesmuscheln und den klein geschnittenen Thunfisch und Lachs dazugeben und mitbraten, bis sie eine leicht braune Farbe bekommen. Den Backofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen. Die angebratenen Meerestiere zu dem Kompott in den Topf geben. Mit Pfeffer oder Piment d’Espelette würzen. Die Mischung in die ausgehöhlten Melonen füllen. Die Öffnung mit Krabbenschwänzen und Muschelschalen verzieren. Die Melonen auf einem Backblech für 15 Minuten in den Ofen schieben, damit sie etwas garen und die Mischung warm bleibt. Bon appétit!
Zutaten 4 Personen
• 4 Melonen (Cavaillon
oder Charentais)
• 12 Garnelen
• 300 g Jakobsmuscheln
• 200 g Miesmuscheln
• 300 g Thunfisch
• 2 Lachsfilets
• 2 Schalotten
• 3 Petersilienstängel
• 3 Knoblauchzehen
• 10 Wacholderbeeren
• einige Blätter Eisenkraut
• Piment d’Espelette oder Pfeffer
• Olivenöl, Salz
Zur Person
Jenny Hoch, Chefredakteurin
Aus Melonen Kompott zu kochen, ist eine geniale Idee! Neu war ihr, dass der Geruch der Früchte nichts über deren Reifegrad aussagt. Besser: Prüfen, ob die Stelle, wo der Stiel saß, rissig ist.