Zu Tisch: Matera

Höhlensiedlung Der Ort im Süden Italiens zählt zu den ältesten Städten der Welt. Seit gut 9.000 Jahren leben hier Menschen am Berg.

Bergsiedlung: Die Altstadt von Matera besteht aus historischen Bauten, darunter in den Fels gehauene Höhlen.
Bergsiedlung: Die Altstadt von Matera besteht aus historischen Bauten, darunter in den Fels gehauene Höhlen. Foto: Sofie Delauw / Getty Images

Matera wirkt wie ein in den Berg gemeißeltes Labyrinth aus Häusern und Gassen. Bereits seit gut 9.000 Jahren leben Menschen an diesem ungewöhnlichen Ort in der süditalienischen Region Basilikata. Er gilt als eine der ältesten Städte der Welt. Vor allem für die Menschen, die in den direkt in den Berg gehauenen Höhlensiedlungen – den sogenannten Sassi – wohnten, waren die Lebensbedingungen bis vor wenigen Jahrzehnten überaus primitiv. Es gab kaum fließendes Wasser oder Strom. Bis in die 1950er Jahre war Matera deshalb bekannt als das Armenhaus Italiens. Seitdem hat sich einiges getan: Die Unesco erklärte Matera zum Weltkulturerbe und die Bewohner der Sassi wurden zum Teil in neue Stadtteile umgesiedelt. Heute trägt der Ort mit seinen rund 60.000 Einwohnern stolz den Titel der europäischen Kulturhauptstadt 2019. Viele der historischen Altstadtbauten wurden renoviert und Touristen bringen neues Leben in die Stadt.

Auch die regionale Küche ist von der Geschichte der Stadt beeinflusst. Auf dem Tisch landet zumeist „Arme-Leute-Essen“ wie Brot, Pasta, Aufläufe oder Eintöpfe. Ein beliebter Klassiker ist die Crapiata, ein deftiger Eintopf, der neben Kartoffeln, Karotten und Tomaten vor allem aus Hülsenfrüchten besteht. Ebenso charakteristisch für die Region ist die Pignata, die traditionell in einem pinienzapfenförmigen Tontopf serviert wird. Zu den Hauptzutaten des Eintopfs gehören Lamm, Salami, Zwiebeln, Pecorino und natürlich frisches Gemüse.

Für die Einwohner Materas ist es dabei selbstverständlich, dass die Zutaten allesamt aus der Region stammen, denn der fruchtbare Boden in der Hügellandschaft rund um die Stadt gibt viel her. Als süße Sünde zwischendurch backen die Einheimischen kakaohaltige Mandelkekse, Strazzate genannt, welche sich hervorragend als Kaffeebeilage eignen.

Die Sendung auf Arte

Die Esskulturdoku „Zu Tisch: Matera“ gibt es am Samstag 3.8. um 19:15 Uhr bei ARTE und bis 1.9. in der Mediathek.

Die Crapiata – Eintopf mit Hülsenfrüchten.
Die Crapiata – Eintopf mit Hülsenfrüchten. Foto: Antonia Hrastar

Die Crapiata – Eintopf mit Hülsenfrüchten

für 6 Personen

  • 100 g Weizenkörner,
  • 100 g Kichererbsen
  • 100 g Saubohnen
  • 100 g Linsen
  • 100 g weiße Bohnen
  • 1 kg Kartoffeln
  • 200 g Karotten
  • 200 g Tomaten
  • 1 Bund glattblättrige Petersilie
  • 50 ml Olivenöl
  • 2 mittelgroße Zwiebeln

 

  1. Alle Hülsenfrüchte werden über Nacht in kaltem Wasser eingeweicht. Kartoffeln schälen, waschen und würfeln.
  2. Die Hülsenfrüchte im Einweichwasser in einem großen Topf erhitzen. Kartoffeln dazugeben und auf mittlerer Flamme 3 Stunden köcheln lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  3. Den Schaum mit einer Kelle abschöpfen. Das restliche Gemüse waschen. Karotten schälen und in feine Würfel schneiden. Tomaten vierteln, Petersilie klein hacken.
  4. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin andünsten. Das Gemüse dazugeben und bei mittlerer Hitze circa 15 Minuten mitdünsten. Mit Salz und Pfeffer würzen.
  5. Zum Schluss die gehackte Petersilie dazugeben. Wenn das Gemüse gar ist, wird es zu den Hülsenfrüchten in den Topf gegeben.

Das Kochvideo im Schnelldurchlauf gibt es bei Facebook.