Das System Pflege krankt

Lange waren Altenheime Renditeobjekte. Weil Kosten steigen und Personal fehlt, rechnet sich das Geschäftsmodell nicht mehr. Dabei wächst der Bedarf in einer alternden Gesellschaft.

Rentner mit Gehstock
Foto: LUVLIMAGE/Getty Images

Ein Pflegeheim-Skandal erschütterte 2022 Frankreich. Journalist und Autor Victor Castanet hatte gravierende Missstände in Einrichtungen der Orpéa Group enthüllt: Hygienemängel aufgrund rationierter Windeln und hungernde Heimbewohner, die wegen Personalmangels kein Essen bekamen. Im Buch „Les ­Fossoyeurs“ („Die Toten­gräber“) prangerte ­Castanet das Modell renditeorientierter Altenpflege insgesamt an. Zwei Jahre danach hat sich der Orpéa-Konzern mit seinen weltweit mehr als 1.000 Heimen, davon rund 190 in Deutschland, soeben in ­Emeis umbenannt. Die Namenskosmetik beruhigt vielleicht Aktionäre – das System Pflege aber krankt weiter. Der ARTE-Dokumentarfilm „Gold­grube Alten­heim“ stellt die Frage, wie Europas Gesellschaften mit dem rapide wachsenden Betreuungsbedarf zumeist Hochbetagter umgehen sollen.

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Goldgrube Altenheim

Dokumentarfilm

Dienstag, 14.5.
— 20.15 Uhr
bis 18.8. in der
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