Einwanderung ist kulinarische Horizonterweiterung. Was wären Großstädte wie Berlin oder Hamburg ohne ihre türkischen, italienischen, vietnamesischen oder persischen Restaurants? Das ist nur eine Auswahl, die Liste lässt sich beliebig verlängern. Worauf ich hinauswill: Es ist immer wieder ein Abenteuer, neue Zutatenkombinationen auszuprobieren, denn sie machen das Leben reicher. Meine Neuentdeckung ist Baklava. Ich hielt die Küchlein aus dem Nahen Osten lange schlicht für zuckrige Kalorienbomben, doch das trifft es nur halb. Dank des hohen Nussanteils haben sie einen komplexen herzhaft-süßen Geschmack, der süchtig machen kann.
Diese Variante stammt aus Nordmazedonien: Zuerst wird das Zuckerwasser (mazedonisch: šerbet) zubereitet, das am Schluss über die Baklava gegossen wird. Dafür Wasser und Zucker in einem Topf zum Kochen bringen. Die klein geschnittene Zitrone hinzugeben. Die Mischung wird nach fünf Minuten zu Sirup, Topf vom Herd nehmen und abkühlen lassen. Gehackte Mandeln und Nüsse in einer Schüssel mit dem Zimt vermischen. Den Backofen auf 170 Grad Oberhitze vorheizen. Eine Auflaufform mit flüssiger Butter bestreichen. Mit Filoteigblättern auslegen, diese ebenfalls mit Butter bestreichen. Dann das Nussgemisch in Längsreihen drüberstreuen. Am Ende alles mit einem weiteren Teigblatt bedecken, das oberseitig wieder mit Butter bestrichen wird. Schließlich das Ganze in kleine Rechtecke schneiden. Im Ofen etwa 30 Minuten backen, bis die Teigblätter goldbraun sind. Am Ende die Baklava mit dem Sirup übergießen. Mit gehackten Pistazien garnieren. Dobar apetit!
Zutaten
Für circa 15 Stück
• 125 ml Wasser
• 125 g Zucker
• 1 Bio-Zitrone
• 125 g Filoteig aus
dem Kühlregal
• 120 g gehackte Mandeln
• 120 g gehackte Walnüsse
• 1 TL Zimt
• 80 ml flüssige Butter
• gehackte Pistazien zum Garnieren
Zur Person
Jenny Hoch, Chefredakteurin
Aus Confiserien kennt man edle Pralinenschachteln. Ähnlich ist es neuerdings mit Baklava: Immer mehr türkische Spezialitätengeschäfte bieten die Süßigkeiten in goldenen Schatzkästchen an.





