Jährlich kommen 30.000 Besucher – in den Shop sogar 90.000. Ein Gespräch über Hundekult und -kultur.
ARTE Magazin Herr Küblbeck, Herr Storz, gab es bei Ihnen beiden überhaupt ein Leben vor dem Dackel?
Seppi Küblbeck Ich war schon als kleines Kind im Reitverein fasziniert vom Dackel Bazi, den die Frau des Vorstands mitbrachte. Zum 30. Geburtstag habe ich mir selbst den ersten Dackel geschenkt. Es war eine Hündin, aber sie musste Bazi heißen. Und als Oliver nach Passau kam, hat er sich natürlich gleich in den Dackel verliebt.
ARTE Magazin Besaßen Sie bereits erste Dackel-Objekte?
Oliver Storz Das eine oder andere stand im Haus, und wir haben halt etwas auf Flohmärkten gekauft. Aber nicht, um eine Sammlung zu beginnen oder gar ein Museum zu gründen.
ARTE Magazin Wie ging es damit dann los?
Seppi Küblbeck 2013 haben wir zusätzlich zum Blumenhandel einen Souvenirladen eröffnet, wo das Thema Dackel viele begeisterte. Aus einer Bierlaune entstand die Idee des Museums. Wir hatten 300 Exponate, darunter den Original-Wackeldackel, der übrigens gerade 60. Geburtstag hat. Als schon vor dem Start viel berichtet wurde, meldeten sich Sammler. Ein Belgier zum Beispiel, von dem wir 3.000 Exponate erwarben.
ARTE Magazin Inzwischen ist Ihre Sammlung so umfangreich – gibt es überhaupt noch Neues, Unbekanntes?
Oliver Storz Sogar vieles, eigentlich jeden Tag. Gerade warten wir auf einen Nachlass aus Ohio. Vor zwei Jahren haben wir von einer älteren Niederländerin 20.000 Objekte aufgekauft.
Seppi Küblbeck Es gibt Dackelverrückte in Paris, London oder Rom, wo eine Familie richtige Schätze hat. Aus den USA kommt mehr Kitsch, der auch seine Berechtigung hat. Das Internationale spiegelt sich in unseren Besuchern aus 143 Ländern.
ARTE Magazin Freut Sie der Hype um den Dackel, oder bereitet Ihnen das auch Sorgen?
Seppi Küblbeck Man muss zwischen Modehunden und dem Dackel unterscheiden, der die Menschen seit 300 Jahren begleitet. Er ist ein Kulturgut. Eine Weltanschauung.