Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich musste mich an scharfes Essen erst gewöhnen. Im Restaurant fand ich „spicy“ zwar immer gut, aber selbst mit Chili, Cayennepfeffer und anderen Schärfebringern zu experimentieren, habe ich mich lange kaum getraut. Dabei gibt es so viele Nuancen von Schärfe: Mal ist sie nur als Hauch zu schmecken, mal pritzelt sie frisch auf der Zunge, mal breitet sie sich mit Kraft im Gaumen aus. Man braucht etwas Übung, um die ganze Bandbreite wirklich genießen zu können. Besonders raffiniert wird es immer dann, wenn ein Gericht geschmackliche Gegensätze kontrastiert, zum Beispiel süß und scharf. Daher haben mich die Eierkuchen mit pfeffriger Erdbeerfüllung aus der Kaschubei auf Anhieb neugierig gemacht. Die Region im Nordosten Polens ist bekannt für ihre extrasüßen Erdbeeren. Das spezielle Mikroklima mit kalten Nächten und extrem heißen Tagen lässt sie zwischen Juni und Anfang August besonders gut gedeihen.
In der „Zu Tisch“-Sendung über die Kaschubei wird der Erdbeer-Pfannkuchen – eigentlich ein Klassiker – auf simple, aber zugleich interessante Weise abgewandelt: Die Erdbeeren waschen, putzen und vierteln. Mehl, Eier und Milch und etwas Rapsöl mit dem Handrührgerät zu einem glatten Teig verrühren. Öl in eine Pfanne geben und erhitzen, Pfannkuchen darin einzeln goldbraun backen. Die geschnittenen Erdbeeren für die Füllung kurz in Butter schmoren, Zucker einrühren und mit je einer Prise Orangen- und Cayennepfeffer abschmecken. Die warme Erdbeermasse in die fertigen Pfannkuchen füllen, diese zusammenklappen und lauwarm servieren. Smacznego!
Zutaten 6 Personen
Teig
• 500 g Mehl
• 4 Eier
• 1 l Milch
• etwas Rapsöl
Füllung
• 500 g vollreife Erdbeeren
• 100 g Zucker
• Orangenpfeffer
• Cayennepfeffer
oder Chilipulver
• etwas Butter
zum Anbraten
Zur Person
Jenny Hoch, Chefredakteurin
Sobald die Erdbeersaison losgeht, kommen sie ständig auf den Tisch: mit Schlagsahne, auf dem Kuchen, im Smoothie oder im Salat. Die scharfe Variante gibt es ab sofort ebenfalls öfter.
