Island

Raues Flair Im Inselstaat am nördlichen Polarkreis kombiniert man gern Herzhaftes mit Süßem. Fisch darf dabei nicht fehlen.

Pferde, Gletscher, Vulkane: Der Dreiklang steht für Island, den dünn besiedelten Inselstaat am nördlichen Polarkreis. Foto: Benjawan Sittidech/Getty IMages
Pferde, Gletscher, Vulkane: Der Dreiklang steht für Island, den dünn besiedelten Inselstaat am nördlichen Polarkreis. Foto: Benjawan Sittidech/Getty IMages

Der Name „Eisland“, wie Island übersetzt heißt, trifft es eigentlich nur bedingt. Denn die Winter sind in dem dünn besiedelten Land dank der Nähe zum Golfstrom verhältnismäßig mild, die Sommer dafür kühl. Die Hauptinsel Islands gilt als weltweit größte Vulkaninsel, und mit Reykjavík beheimatet das Land auch die am nördlichsten gelegene Hauptstadt der Welt. Dabei beweisen isländische Traditionen einmal mehr, dass Isolation erfinderisch macht. Sowohl in den Winter- als auch in den Sommermonaten treibt es viele Isländer zum Eis- beziehungsweise Netzfischen. Die Ausbeute ist, kulinarisch gesehen, der größte Schatz der Einwohner des Inselstaats. Früher galt Fisch als einfache Bauernspeise, heute wird er jedoch in fast jeder Art von Küche in verschiedensten Variationen serviert. Neben Fisch sind Rhabarber, Lammfleisch, Milchprodukte und Kartoffeln wichtige Bestandteile der isländischen Küche. Besonders der Rhabarber dient als wichtige und vor allem einzige Vitamin-C-Quelle, die sich regional anbauen und das ganze Jahr über lagern lässt.

Das wohl traditionellste und bekannteste Gericht der Nationalküche gibt es jedoch in den meisten Familien mindestens einmal im Jahr, und zwar zum Thorrablót, dem Mittwinterfest. Es besteht aus versengtem Schafskopf mitsamt Augen und Ohren zu eingelegtem Schafshoden, Trockenfisch, Blutwurst, geräuchertem Lamm und fermentiertem Hai. Letzterer wird aufgrund seines intensiven Geschmacks selbst von Einheimischen eher der Tradition als des Genusses wegen verspeist und gilt unter Island-Touristen als ultimative Mutprobe. Für alle, die es geschmacklich etwas milder mögen und sich trotzdem an einem traditionellen und authentischen isländischen Gericht erfreuen möchten, empfehlen sich Forellenfilets zu einer Mandel-Rosinen-Soße. Das Mischen von süßen und herzhaften Geschmäckern ist in der isländischen Küche nämlich auch außerordentlich beliebt und verbreitet. Guten Appetit – Verði þér að góðu!

Die Sendung auf Arte

Die Esskulturdoku „Zu Tisch: Island“ gibt es am Sonntag 15.12.2019 um 18:25 Uhr bei ARTE und bis 13.1.2020 in der Mediathek.

Foto: Antonia Hrastar
Foto: Antonia Hrastar

Lachsforelle mit Mandel-Rosinen-Soße

für 4 Personen

Für die Soße

  • 50 g Rosinen
  • 100 g Butter
  • 50 g Mandelblättchen

Für die Forelle

  • 4 Lachsforellenfilets à circa 250 g, küchenfertig
  • 2 EL Dill
  • Meersalz
  • Limonenpfeffer
  • 4 EL Butter
  1. Für die Soße Rosinen circa 20 Minuten in kaltem Wasser einweichen, anschließend durch ein Sieb gießen.
  2. Butter in einem kleinen Topf zerlassen. Mandelblättchen darin etwas anbraten, dann die Rosinen dazugeben und alles bei niedriger Temperatur circa 20 Minuten köcheln lassen.
  3. Währenddessen Backofen auf 220 Grad vorheizen. Forellenfilets kalt abbrausen, trocken tupfen und entgräten.
  4. Dill klein hacken. Die Fischfilets mit der Hautseite nach unten auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen und mit Meersalz, Limonenpfeffer und Dill würzen. Auf jedem Filet Butterflöckchen verteilen. Auf der mittleren Schiene circa 6 bis 8 Minuten garen, je nach Dicke der Filets.
  5. Vor dem Servieren etwas heiße Soße über die gebackene Forelle gießen, die restliche Soße in eine vorgewärmte Sauciere umfüllen.

Das Kochvideo im Schnelldurchlauf gibt es bei Facebook.