Die Kronprinzessin

Zwischen Glamour, der Last des frühen Ruhms und Suchtproblemen: Liza Minnellis Leben ist Hollywood pur. Dabei holt die Schauspielerin und Sängerin selbst aus Dramen immer das Beste heraus. 

Hollywoodikone Liza Minelli in schwarzer Weste und mit Hut vor rotem Hintergrund.
Als Tochter von ­Judy Garland und ­Vincente Minnelli schien Liza Minellis Weg vorgezeichnet: Ruhm, Rampen­licht, große Bühne. Foto: IMAGO/Capital Pictures

Sie ist die letzte ihrer Art und, wenn man es genau nimmt, vielleicht sogar die einzige. „Stellt man sich Hollywood als eine Art Königsfamilie vor, dann wäre sie sicher unsere Kronprinzessin“, sagte Fred Astaire 1976 in dem Dokumentarfilm „Das gibt’s nie wieder“ über ­Liza ­Minnelli. Ihr Vater war ­Vincente ­Minnelli (1903–1986), Oscar-Gewinner, Musicalfilm-Erneuerer und Regisseur von unverwüstlichen Klassikern wie „Heimweh nach St. Louis“ (1944), „Ein Amerikaner in Paris“ (1951) und „Gigi“ (1958). Und ihre Mutter, die große ­Judy ­Garland (1922–1969), die als Teenager die Rolle der Dorothy in „Der Zauberer von Oz“ (1939) übernahm und darin vom wunderbaren Land hinter dem Regenbogen sang. ­Garland war eine Showbiz-Allzweckwaffe, ein Star auf der Leinwand, auf der Bühne und im TV, und sollte mit ihrem Livealbum „Judy at Carnegie Hall“ im Jahr 1961 sämtliche bis dahin bekannten Verkaufsrekorde brechen.

Als Liza Minnelli im März 1946 auf die Welt kam, war sie dank ihrer Eltern ab Tag eins berühmt. „Aber es waren ja alle berühmt in Hollywood“, hat ­Minnelli oft über diesen Umstand gesagt. „Jedes Kind hatte berühmte Eltern, für mich war das ganz normal.“ Das kann man so sehen, aber im landläufigen Sinne „normal“ war im Leben von ­Minnelli selbstverständlich nichts, wie der Dokumentarfilm „­Liza ­Minnelli, Erbin einer Hollywood-Dynastie“ von ­Lucie ­Cariès eindrucksvoll zeigt. Es ist ein spektakuläres, schillerndes und aufregendes Leben, über das man wahrscheinlich froh ist, es nicht selbst führen zu müssen.

Liza Minnelli, Erbin einer Hollywood-­Dynastie

Porträt

Sonntag, 27.7. — 22.00 Uhr
bis 24.10. auf arte.tv 

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