»Nachhaltige Abkühlung«

Lang anhaltende Hitzewellen machen europäischen Städten seit Jahren zu schaffen. Abkühlung ist da ein kostbares Gut, auch weil Geld und Raum für ausreichend öffentliche Freibäder fehlen.

Menschen baden in türkisem Wasser
Foto: Stas Ostrikov / Unsplash

Flüsse daher verstärkt als Alternative für künstliche Pools nutzbar gemacht werden. An der Spree forciert der Verein Fluss Bad Berlin diese Idee. Ein Gespräch mit Mitgründer Jan Edler.


ARTE Magazin Herr Edler, in Paris werden diesen Sommer drei Bäder in der Seine eröffnet. In München wurde die Isar innerstädtisch zum Schwimmen präpariert. Wann planschen die Berliner in der Spree?

Jan EdlerDie Stadt Berlin muss es nur wollen – die Wasserqualität ist bereits besser, als viele denken. Vor allem weil für die Kanalisation viel Geld in die Hand genommen wurde und sich die Industriebetriebe an der Spree reduziert haben.

ARTE Magazin Bis vor 100 Jahren konnte man in der Spree schwimmen. Warum hat sich das geändert? 

Jan EdlerIm Mai 1925 fasste der damalige Magistrat den Beschluss, die innerstädtischen Flussbadeanstalten zu schließen – als Reaktion auf die schlechter werdende Wasserqualität. Seit Einführung der Mischwasserkanalisation durch ­James ­Hobrecht in den 1870ern werden bei starkem Regen regelmäßig ungeklärte Abwässer in den Fluss eingeleitet. Heute ist die Qualität der Spree in der Sommersaison aber meist wieder so gut, dass man darin schwimmen könnte. Wie in Paris kann die Wasserqualität über ein Monitoring-­System tagesaktuell angezeigt werden. Wir berücksichtigen die Fließgeschwindigkeit der Spree und Daten der Überlaufereignisse der Kanalisation. Im Internet kann man den tagesaktuellen Status einsehen.

Poolgeschichten: Der Traum vom kühlen Nass

Gesellschaftsdoku

Donnerstag, 10.7.
— 20.15 Uhr
bis 8.8. auf arte.tv 

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