Auf ins raue Abenteuerland

Von Buffalo Bill zu Quentin Tarantino und ­Beyoncé: Der Mythos des Wilden Westens hält sich seit 150 Jahren fest im Sattel. Was reizt so sehr an der staubigen Cowboy-Nostalgie?

Wild West-Nostalgie: Cowboy steht in Steppe
Foto: Adam Jahiel

Wieder zwei Tote. Und wieder waren es Morde an Angehörigen des Osage-Stammes. Als sich die indigene Gemeinschaft versammelt, um über mehr als ein Dutzend mysteriöser Gewalttaten zu beratschlagen, äußert Paul Red Eagle (­Everett Waller), einer ihrer Anführer, einen klaren Verdacht: „Die Weißen sind wie Bussarde, die über unserem Volk kreisen. Sie wollen uns bis auf die Knochen abnagen. Nichts übrig lassen.“ Die Anklage des indigenen Politikers zählt zu den Schlüsselszenen in ­Martin Scorseses jüngstem, oscarnominierten Film „Killers of the Flower Moon“ (2023) mit Robert De Niro und Leonardo DiCaprio in den Hauptrollen. Was das dreieinhalbstündige Werk, das auf einem akribisch recherchierten Tatsachenroman von ­David Grann basiert, auszeichnet: ­Scorsese erzählt den Stoff um die Osage-Morde nicht, wie es sich angeboten hätte, als bloße Crime Story der 1920er Jahre. Er bedient sich ganz bewusst des Genres, das sich wie ein roter Faden durch die US-amerikanische Filmgeschichte zieht: des Westerns.

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Buffalo Bill: Erfinder des Wilden Westens

Dokumentarfilm

Samstag, 11.5. — 20.15 Uhr
bis 8.8. in der Mediathek