Grünkohl-Chips aus dem Oldenburger Land

Zugegeben, mir als gebürtiger Münchnerin sind norddeutsche Grünkohl-mit-Pinkel­Rituale kulturell eher fremd. Nicht, dass mich der begleitende Genuss von Hochprozentigem abschrecken würde, den gibt es weiß Gott auch in Bayern.

Grünkohl
Foto: Meike Bergmann

Aber gekochter Kohl mit fettiger Wurst? Umso neugieriger wurde ich, als ich die „Zu Tisch“-Sendung aus dem Oldenburger Land sah. Ich erfuhr, dass der Vitamin-C-haltige Kohl als „Trendgemüse“ firmiert und zu Eis und sogar Pralinen verarbeitet wird. Besonders angetan hat es mir aber Biobauer ­Peter Kluin. Er baut seltene Grünkohl-­Sorten wie Lerchenzunge oder Schwarzkohl an, seine Frau ­Susanne ­Bruns macht daraus grüne Smoothies, süße Aufläufe – und gesunde Chips: Backofen auf 100 Grad Umluft vorheizen. Grünkohl waschen und trocken schleudern.

Die Blätter müssen komplett trocken sein, damit die Chips später schön knusprig werden. Kohl in mundgerechte Stücke von der Mittelrippe zupfen. Mit dem Olivenöl, dem Zitronensaft und den restlichen Zutaten ein Dressing herstellen. Sauce mit Salz und Pfeffer würzen, über den Kohl geben und am besten mit den Händen einmassieren, damit alle Blätter gleichmäßig benetzt sind. Grünkohl auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech locker verteilen, circa eine Stunde im Ofen trocknen lassen. Ab und zu wenden und die Ofentür öffnen, damit der Wasserdampf entweichen kann. Kurz auskühlen lassen. Laat jo nich lang nödingen!

Zu Tisch: Oldenburger Land

Esskulturdoku

Sonntag, 10.1. – 18.25 Uhr
bis 9.4. in der Mediathek

Zutaten für 1 Blech

• Chips
• 250 g Grünkohl
• 20 ml Olivenöl
• 10 ml Agavendicksaft
• 15 g Sesammus/Tahini
• 30 g gemahlene Mandeln
• Saft einer halben Zitrone
• Meersalz

• Alternativ-Dressing
• Einen Versuch wert sind auch die mediterrane Variante mit Rosmarin oder Thymian und die japanische mit Misopaste oder Sojasauce und Sesam