Zu Tisch: Dauphiné

Herbstlich Die französische Region ist bekannt für malerische Gebirgslandschaften und ihre jahrhundertealte Walnusskultur.

Herbstpanorama: In der südostfranzösischen Region Dauphiné treffen Berglandschaften auf vielfarbige Täler. Foto: Jan Roos/500px/Getty Image
Herbstpanorama: In der südostfranzösischen Region Dauphiné treffen Berglandschaften auf vielfarbige Täler. Foto: Jan Roos/500px/Getty Image

Am westlichen Rand der Alpen, dort wo die kühlen, schattigen Täler auf die Wärme der provenzalischen Ebene treffen und damit für wechselhafte Klimaverhältnisse sorgen, liegt die Region Dauphiné. Sie beherbergt kulturell interessante Städte wie Grenoble sowie mit antiken Monumenten bestückte Orte wie Vienne. Die historische Landschaft zwischen Rhône und der italienischen Grenze ist vor allem für ihre kulinarische Vielfalt bekannt und pflegt eine jahrhundertealte Walnusskultur. Das Gewächs, das ursprünglich in der östlichen Mittelmeerregion angesiedelt war, gelangte durch Karl den Großen nach Westeuropa und somit auch auf französischen Boden. Heute ist Frankreich der größte europäische Walnussproduzent. Die Verwendung der Früchte des Walnussbaums ist vielfältig: Egal ob zu Öl verarbeitet, in Aufläufen oder klassisch zum Käse serviert – das kräftige Nussaroma findet in vielen Delikatessen berechtigten Anklang. Die Auslese der Walnüsse findet mittlerweile nur noch äußerst selten per Hand statt. Zu widrig die Wetterverhältnisse zur Erntezeit im Herbst, zu anstrengend das Abernten der Bäume, zu schwierig die Suche nach Erntehelfern. In der Regel werden die Nüsse deshalb mithilfe einer Maschine von den Bäumen geschüttelt und anschließend automatisch eingesammelt. Auch das Knacken der Schalen sowie das Aussortieren übernehmen in der Regel mechanische Helfer. Die Nüsse, die als die geschmackvollsten Frankreichs gelten, finden in der regionalen Küche Verwendung. Das Gratin de Ravioles – ein Teigtaschen-Auflauf mit Greyerzer-Käse, Ricotta und Petersilie – ist nur eine mögliche Variante für die kulinarische Weiterverarbeitung der Walnuss. Und selbst das klassische Gratin Dauphinois schmeckt besonders gut zu grünem Salat mit Nussöl-Dressing. Typisch für die Region der Dauphiné ist darüber hinaus die Tarte aux noix, ein herrlicher Nusskuchen. Bon appétit!

Die Sendung auf Arte

Die Esskulturdoku „Zu Tisch: Dauphiné“ gibt es am Sonntag 6.10.2019 um 18:25 Uhr bei ARTE und bis 4.11.2019 in der Mediathek.

Tarte aux noix – Nusskuchen. Foto: Antonia Hrastar
Tarte aux noix – Nusskuchen. Foto: Antonia Hrastar

Wir hatten wirklich keine Lust mehr, von Hand zu ernten. Das ist harte Arbeit.

Alexandre Berger, Wallnussbauer

Tarte aux noix – Nusskuchen

für eine Springform

Für den Teig

  • 300 g Mehl
  • 200 g Butter
  • 100 g Zucker
  • 1 Prise Salz

Für den Belag

  • 250 g Walnusskerne
  • 100 g weiche Butter
  • 4 Eigelbe
  • 100 g Rohrzucker
  • 60 g Honig
  • 400 ml saure Sahne
  • Butter zum Einfetten
  • Mehl zum Bestäuben

 

  1. Mehl, Butter, Zucker und Salz vermischen und zu einem Mürbeteig verkneten. In Folie wickeln und eine Stunde kaltstellen.
  2. Für die Dekoration einige Walnüsse zur Seite legen. Die restlichen Nüsse hacken. Backofen auf 180 °C vorheizen.
  3.  Butter, Eigelbe und Rohrzucker schaumig aufschlagen. Die gehackten Nüsse unterheben und den Honig einfließen lassen. Zum Schluss die saure Sahne
    unterrühren.
  4. Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche ausrollen. Eine Tarteform (26 Zentimeter Durchmesser) mit etwas Butter einfetten und mit Mehl bestäuben. Den Teig in die Form legen und einen Rand hochziehen.
  5. Die Füllung zugeben, mit den restlichen Walnüssen verzieren. Im Ofen circa 45 Minuten backen. Vor dem Servieren abkühlen lassen.

Das Kochvideo im Schnelldurchlauf gibt es bei Facebook.