»Wahnsinnig verliebt«

Sie schreiben Drehbücher und produzieren erfolgreich Filme und Serien zusammen: Ein Gespräch mit den Brüdern ­Dimitrij und ­Alex Schaad über Streitkultur und Körpertausch.

Porträt von Dimitrij und Alex Schaad
Im heutigen Kasachstan geboren, kamen die Brüder Anfang der 1990er nach Süddeutschland. Dimitrij Schaad (39, l.) gelang mit der Kinokomödie „Die Känguru-­Chroniken“ (2020) und der Serie „Kleo“ (2022) der Sprung vom Theater zum Film; nun arbeitet er regelmäßig eng mit seinem Bruder Alex (34) zusammen – auch als Drehbuchautor. Foto: Boris Laewen

Es sind wieder einmal intensive Tage für ­Dimitrij und Alex Schaad. Gerade haben sie die Dreharbeiten für ihre erste gemeinsame Serie abgeschlossen: „Kacken an der Havel“. Am Set der in Berlin und Umland gedrehten Comedy-Produktion werden letzte Fotos geschossen, direkt danach das Gespräch mit dem ARTE Magazin über ihren mehrfach prämierten Kinofilm „Aus meiner Haut“, der im März ausgestrahlt wird – dann muss ­Dimitrij abends zum nächsten Job. „Ich spiele heute noch Theater“, sagt er gelassen. Sein jüngerer Bruder lacht: „Du bist ein krasser Typ.“ Dimitrij kontert: „Ach komm, selber!“ Man spürt eine ganz und gar ungekünstelte Zuneigung, tiefes Vertrauen – und stets Augenhöhe zwischen den beiden, trotz ihrer fünf Jahre Altersunterschied. Was ist das Geheimnis dieses derzeit vielleicht spannendsten Brüderpaars der deutschen Filmwelt? Mit „Aus meiner Haut“ ist ein außergewöhnlicher Film gelungen, der von einer mystischen Stimmung lebt. Und von einer irrwitzigen Idee: Die Protagonistinnen und Protagonisten übertragen in wechselnden Konstellationen ihr Ich in fremde Körper – durch ein geheimnisvolles Ritual.

ARTE Magazin Alex Schaad, wenn Sie könnten, würden Sie gerne einmal in den Körper Ihres älteren Bruders schlüpfen?

Alex SchaadRein biochemisch habe ich da relativ wenig Interesse, ich fühle mich ganz wohl in meinem Körper. Aber ich bin wahnsinnig in Dimi verliebt, wann immer ich ihn auf der Bühne sehe, wie er da vor 500 oder 800 Menschen steht und sie zwei Stunden lang begeistert. Und wie er den Saal manchmal dominiert, obwohl nicht alle perfekt fokussiert sind. Ich werde niemals erfahren, wie sich das anfühlt, würde aber vieles dafür eintauschen, dieses Erlebnis einmal zu haben.

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Aus meiner Haut

Science-Fiction

Mittwoch, 12.3. —
23.10 Uhr
bis 10.4. in der
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