Bei KI auf der Couch

Millionen Menschen mit psychischen Erkrankungen benötigen akute Hilfe, doch die Praxen sind überlastet. Kann Künstliche Intelligenz die Rolle eines Psychotherapeuten übernehmen? 

Illustration: Eine Frau sitzt in einem Sessel, ihr gegenüber sitzt ein Roboter. der Notizen macht
Bei vielen psychischen Erkrankungen besteht akuter Handlungsbedarf, doch Therapeuten stoßen an Belastungsgrenzen. Inwieweit können KI-Apps und Chatbots helfen? Illustration: Mona Eing und Michael Meissner

Mehr als eine Milliarde Menschen leben weltweit mit einer psychischen Erkrankung. Therapieplätze sind rar, die Wartezeiten entsprechend lang. Kann Künstliche Intelligenz (KI) hier Lösungen anbieten? Psychiater und Neurologen forschen gezielt nach Möglichkeiten, Chatbots und KI-Apps in der Psychotherapie einzusetzen. Aber können KI-Therapeuten tatsächlich Menschen heilen oder entstehen dadurch unkalkulierbare Risiken?

Von Depressionen über Angststörungen bis hin zu Suchterkrankungen: Der Bedarf an psychotherapeutischen Behandlungen hat seit der Pandemie spürbar zugenommen. Allein in Deutschland haben laut einer Studie des Robert-Koch-­Instituts 2023 mehr als 40 Prozent der Erwachsenen die Diagnose einer psychischen Störung erhalten – Tendenz steigend. Um dem hohen Bedarf zu begegnen, werden KI-Modelle bereits unterstützend eingesetzt, etwa als Smartphone-Apps: „Eine Woche hat 168 Stunden, und eine Sitzung bei einem Therapeuten ist eben nur eine Stunde davon“, sagt ­Florian ­Bähner, Psychiater am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. „Apps können dabei helfen, das Gelernte im Alltag besser anzuwenden.“ Besonders die konventionelle Verhaltenstherapie könnte durch KI in Zukunft effektiv verbessert werden, etwa bei Diagnosen oder aktuellen Parametern zum Verlauf.

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Therapie per KI

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bis 29.4. in der
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